Kanten entgraten – Tipps, Herausforderungen und Lösungen für perfekte Kanten

Scharfe Kanten und Grate sehen unscheinbar aus, können aber große Probleme verursachen – von Verletzungsgefahr über Funktionsstörungen bis hin zu Ausschuss. Erfahren Sie hier, warum das Kantenbrechen so wichtig ist, welche typischen Fehler es gibt und wie Sie durch professionelles Entgraten die Qualität und Sicherheit Ihrer Bauteile steigern.
Kanten entgraten

Warum entstehen Grate und warum sollte man Kanten brechen?

Beim Bearbeiten von Werkstücken durch Verfahren wie Fräsen, Drehen, Bohren, Stanzen, Laserschneiden oder Gießen entstehen unweigerlich scharfe Kanten und kleine Materialüberstände – sogenannte Grate. Diese entstehen, weil Material beim Bearbeitungsprozess verdrängt, abgetragen oder verformt wird.

Kantenbrechen bedeutet, diese scharfen Kanten gezielt zu verrunden oder zu entfernen. Das verbessert die Handhabung, schützt vor Verletzungen und erhöht die Passgenauigkeit von Bauteilen. Besonders in sicherheitskritischen Branchen wie Automobil, Luftfahrt oder Medizintechnik ist das unverzichtbar.

Warum ist das Kantenentgraten so wichtig?

  • Schutz vor Verletzungen: Scharfe Kanten können beim Handling zu Schnittverletzungen führen.
  • Funktionalität sichern: Grate können die Montage behindern oder zu Fehlfunktionen führen.
  • Oberflächenqualität verbessern: Entgraten schafft saubere, gleichmäßige Kanten.
  • Sicherheitsrisiken reduzieren: Besonders in sensiblen Anwendungen sind glatte Kanten Pflicht.
  • Produktqualität und -optik steigern: Perfekt entgratete Bauteile wirken hochwertiger und professioneller.

Typische Fehler beim Entgraten – und warum Sie diese vermeiden sollten

Beim Entgraten lauern einige häufige Fehler, die die Qualität und Funktion Ihrer Bauteile beeinträchtigen können. Hier die wichtigsten Probleme im Detail:

1. Manuelles Entgraten ohne Prozesssicherheit
Wird das Entgraten per Hand durchgeführt, hängt das Ergebnis oft stark vom Bediener ab. Die Kanten werden unterschiedlich stark bearbeitet, manche Stellen werden übersehen, andere zu stark verrundet. Reproduzierbare Ergebnisse sind so kaum möglich – gerade bei Serienfertigungen ein echtes Risiko für die Qualitätssicherung.

2. Falsche Werkzeuge oder ungeeignete Verfahren
Nicht jedes Werkzeug passt zu jedem Material oder jeder Geometrie. Wird das falsche Werkzeug gewählt, kann das Bauteil beschädigt oder unzureichend entgratet werden. Auch die Wahl des Verfahrens – etwa Bürsten, Fräsen, Schleifen oder Wasserstrahlen – sollte genau auf Material, Bauteilform und Anforderung abgestimmt werden.

3. Unterschätzen der Materialeigenschaften
Jedes Material verhält sich beim Entgraten unterschiedlich. Harte Werkstoffe wie Stahl oder Titan erfordern andere Werkzeuge und Bearbeitungsparameter als weiche Kunststoffe oder Aluminium. Werden diese Unterschiede nicht berücksichtigt, drohen Beschädigungen, schlechte Kantenqualität oder unnötiger Werkzeugverschleiß.

4. Nur die sichtbaren Kanten entgraten
Ein häufiger Fehler ist es, sich nur auf die sichtbaren oder leicht zugänglichen Kanten zu konzentrieren. Verborgene oder schwer erreichbare Grate bleiben dabei unentdeckt – und können später im Betrieb zu Funktionsstörungen, Montageproblemen oder Sicherheitsrisiken führen.

5. Zu hohe Bearbeitungsgeschwindigkeit
Wer zu schnell entgratet, riskiert, die Kanten unsauber oder ungleichmäßig zu bearbeiten. Außerdem steigt die Gefahr, das Bauteil zu beschädigen oder neue Grate zu erzeugen. Eine sorgfältig abgestimmte Bearbeitungsgeschwindigkeit ist entscheidend, um präzise und gratfreie Ergebnisse zu erzielen.

5 praktische Tipps für bessere Entgratergebnisse

Wer dauerhaft saubere, funktionsfähige und sichere Kanten erzielen möchte, sollte diese fünf bewährten Praxis-Tipps beachten:

1. Verwenden Sie die richtigen Werkzeuge für Material und Geometrie

Nicht jedes Entgratwerkzeug ist für jedes Bauteil geeignet. Wählen Sie das Werkzeug gezielt nach Werkstoff (z. B. Aluminium, Stahl, Kunststoff) und Bauteilgeometrie aus. Weiche Materialien benötigen oft andere Werkzeugmaterialien und -geometrien als harte Werkstoffe. Achten Sie außerdem darauf, dass das Werkzeug alle relevanten Kanten erreicht, ohne das Bauteil zu beschädigen.

2. Automatisieren Sie das Entgraten für gleichbleibende Qualität

Setzen Sie, wo möglich, auf automatisierte Entgratlösungen wie Roboterzellen oder spezialisierte Entgratmaschinen. Sie sorgen dafür, dass alle Bauteile mit denselben Prozessparametern bearbeitet werden – unabhängig von Schicht, Bediener oder Tagesform. So vermeiden Sie Schwankungen in der Qualität und sichern sich reproduzierbare Ergebnisse auch bei größeren Serien.

3. Beziehen Sie alle Kanten in den Prozess ein – auch die versteckten

Achten Sie darauf, nicht nur sichtbare Außenkanten zu bearbeiten. Prüfen Sie auch schwer zugängliche oder innenliegende Bereiche, wie Bohrungen, Hohlräume oder schwer erreichbare Hinterschneidungen. Nur wenn alle Kanten sauber entgratet sind, vermeiden Sie Funktionsprobleme, Verletzungsrisiken oder spätere Reklamationen.

4. Wählen Sie das passende Verfahren für jede Anwendung

Nicht jede Methode liefert bei jedem Bauteil die besten Ergebnisse. Testen Sie unterschiedliche Verfahren wie:

  • Bürsten, wenn Sie feine Grate und Oberflächen schonend bearbeiten wollen.
  • Fräsen, um gezielt Kanten zu brechen und größere Grate zu entfernen.
  • Schleifen, für eine gleichmäßige Oberflächenbearbeitung.
  • Wasserstrahlen, wenn Sie thermisch empfindliche Materialien oder komplexe Geometrien bearbeiten möchten.


Vergleichen Sie die Ergebnisse und wählen Sie das Verfahren, das Ihre Qualitätsanforderungen am besten erfüllt.

5. Setzen Sie auf Präzision statt Geschwindigkeit

Ein zu schneller Entgratprozess führt häufig zu ungenauen oder unsauberen Kanten – oder sogar zu neuen Graten. Nehmen Sie sich die nötige Zeit und passen Sie Drehzahl, Vorschub und Werkzeugwahl exakt auf Ihr Bauteil an. So stellen Sie sicher, dass alle Kanten gleichmäßig entgratet werden und keine Nacharbeit erforderlich ist. Qualität zahlt sich langfristig immer aus.

Vorteile des professionellen Kantenentgratens

  • Mehr Sicherheit für Mitarbeitende und Kunden
  • Bessere Passgenauigkeit und Funktion der Bauteile
  • Weniger Nacharbeit und Ausschuss
  • Höhere Oberflächenqualität
  • Bessere Optik und Wertigkeit der Produkte
  • Zuverlässige Prozesssicherheit durch Automatisierung
Kanten entgraten

Entgraten mit gKteso

Kanten entgraten, Kanten brechen beziehungsweise die passende Entgrattechnik ausfindig zu machen, dabei unterstützen wir Sie mit unserem umfassenden Know-how. Ob beim

  • Senken von Bohrungen
  • Bürsten
  • Schleifen
  • Polieren
  • oder Feilen

– es bestehen verschiedene Möglichkeiten, um beim Entgraten hervorragende Resultate zu erzielen. Eine technische Bürste ist beispielsweise ein hervorragendes Werkzeug, um Kanten dank kleiner Radien zu verrunden. Wie Sie hierbei im Detail vorgehen sollten, erläutern wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch. Dabei klären wir Sie auch über teil- und vollautomatisiertes Entgraten auf und welche Maschinen aus unserem Sortiment für Ihre Anforderungen infrage kommen.

Kanten brechen mit Maschinen von gKteso

Wenn bei Ihren Produktionsprozessen Grate entstehen, müssen sie meist zwingend beseitigt werden. Zum Kanten entgraten bieten wir Ihnen genau die Entgratmaschinen, die Ihre Abläufe optimieren. Zögern Sie nicht, sich mit uns in Verbindung zu setzen, wenn Sie Fragen zu unseren Produkten und Leistungen haben.iscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

DS Base

Das DS base bietet eine kompakte Lösung für das automatisierte Entgraten von Fräs-, Guss-, Blech- und Kunststoffteilen. Mit 5-Achs-Technologie und modularem Aufbau ist es ideal für Unternehmen, die wirtschaftlich automatisieren und ihre Fertigungsqualität verbessern möchten.

DS Integrated

Das DS integrated steht für maximale Prozesssicherheit, hohe Durchsätze und vollautomatisierte Serienfertigung. Ideal für wechselnde Bauteile und mannlose Schichten – mit Funktionen wie Entgraten, Bohren, Prüfen und Markieren in einem System.